Pressemitteilung -
LBS NordWest: Bausparboom hält an
Mit unverändert 200.000 neuen Bausparverträgen über eine Summe von 11,2 Mrd. Euro kann die LBS NordWest in ihrem ersten Geschäftsjahr an das hohe Niveau des Vorjahres anknüpfen. Auf den rapiden Zinsanstieg im Frühjahr 2022 folgte seinerzeit ein neuer Bausparboom mit einem Neugeschäftsanstieg von über 50 Prozent. „Gerade auch für junge Leute ist durch die Normalisierung der Zinsen der Sinn des Vorsparens wieder nachvollziehbar – und der Wunsch nach Wohneigentum trotz des schwierigen Umfelds ungebrochen“, kommentiert LBS-Chef Jörg Münning die Entwicklung der LBS NordWest, die rückwirkend zum 1.1.2023 aus der LBS West (NRW und Bremen) und der LBS Nord (Niedersachsen und Berlin) entstanden ist.
Der gesamte Baufinanzierungsmarkt ist laut Bundesbank im laufenden Jahr um gut 40 Prozent zurückgegangen. Gründe sind vor allem der eingebrochene Neubau sowie die Verunsicherung von Verbrauchern und Investoren hinsichtlich Energieversorgung und Haushaltsdebatte. Mit knapp 30 Prozent fällt der Rückgang der Immobilienkredite bei der LBS dennoch geringer aus. Die Bauspardarlehen sind sogar um 73 Prozent gestiegen, weil sie zur Zinsabsicherung genutzt und zudem die Konditionen der Altverträge wieder attraktiv werden.
Neben der Wohnraumversorgung entwickelt sich die Bestandssanierung als das Geschäftsfeld der kommenden Jahrzehnte. Münning: „Die Verunsicherung durch die EU-Sanierungspflicht ist vorerst abgewendet. Zusätzlichen Schub bringt die Nutzungsmöglichkeit von Riester-Verträgen auch für energetische Modernisierung ab 2024.“
Die Gebrauchtimmobilien sind im Geschäftsgebiet der LBS Immobilien NordWest 2023 insgesamt um 15 Prozent günstiger geworden. Je schlechter die Energieklasse, desto stärker der Preisnachlass, weil die energetische Modernisierung mit eingepreist werden muss. Wegen des hohen Nachfragestaus und des fehlenden Neubauangebots hat sich der Durchschnittspreis seit Jahresmitte allerdings bei gut 280.000 Euro bereits wieder stabilisiert. Beim Neubau gibt es auch künftig wenig Preisspielraum, zumal die Baugenehmigungen in NRW um 29 Prozent und in Niedersachsen um 33 Prozent eingebrochen sind.
Für einen Anschub der Wohneigentumsbildung, die gleichzeitig den Mietmarkt entlastet, sei jetzt Motivation zur Eigeninitiative gefragt, so Münning. Erste politische Weichenstellungen seien mit der Stärkung von Wohnungsbauprämie und Arbeitnehmer-Sparzulage bereits erfolgt. „Dazu muss sehr schnell die Reform der staatlich geförderten Eigenheimrente (Wohn-Riester) als frei wählbare und gleichberechtigte Alternative zur Geldrente kommen“, fordert Münning, der gleichzeitig Verbandsvorsitzender der fünf Landesbausparkassen ist. Sie helfe sowohl beim Eigenkapitalaufbau wie bei der Schuldentilgung und setze auf Anreiz privater Anstrengungen statt teurer und preistreibender Einzelförderung.